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juliane wenzl . illustration + text Beiträge

BILDER IN BEWEGUNG.
Bildraum und figurale Komposition als strukturierende Elemente der Bilderzählung

Dieser Text wurde 2012 für eine Publikation über Konzeptionelle Illustration an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig geschrieben und im September 2015 überarbeitet. Ich bedanke mich herzlich bei den Urhebern der Abbildungen für die Einräumung der erforderlichen Nutzungsrechte.

Geschichten begleiten uns durch unser Leben. In ihnen geben wir Sachverhalte wieder, Erfahrungen weiter und unterhalten uns gegenseitig, indem wir den informativen Gehalt einer Sache anschaulich darstellen, kurz: Wir erzählen. Wir erzählen aber nicht nur mit Worten, sondern auch in und mit Bildern, wenn wir in ihnen Handlungen und zeitliche Abläufe wiedergeben und auf bekannte Narrationen verweisen, auf Mythen und konventionelle Sinnbilder.
Während in der sprachlichen Äußerung die Beschreibung von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft durch Zeitwörter und grammatikalische Zeitformen geschieht, repräsentiert das Bild als Flächenphänomen vordergründig einen andauernden Zustand. Seine Mittel scheinen die Bilderzählung auf den ersten Blick auf die Gegenwart beziehungsweise eine immerwährende Dauer zu beschränken. Erzählung entsteht in ihm, wenn Vorangegangenes und Zukünftiges imaginierbar werden. Der Inhalt der Darstellung sowie die dargestellten Relationen beeinflussen, wie im Bild Handlung zum Ausdruck gebracht wird. Dies kann geschehen, wenn beispielsweise verschiedene Instanzen eines Handlungsträgers nebeneinander dargestellt werden, durch extrabildliche Referenzen und durch in der Gestaltung angelegte Verweise.

Inwiefern Darstellungen von Bildraum, Raum im Bild und Handlungsträgern Erzählung und dargestellte Zeitlichkeit(en) beeinflussen können, soll anhand einiger Beispiele aufgezeigt werden. Für die einzelnen untersuchten Bilder, die stellvertretend für bestimmte Bildtypen stehen können, ergeben sich Spezifika, die durch die jeweiligen Relationen vom Bildraum und figuralen Kompositionen maßgeblich bestimmt werden können.

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Vollständiger Text als PDF (25 Seiten, 5 MB)

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„Was ist eigentlich eine Graphic Novel?“ – Der Reader

Vom 02. bis 04. Juli 2014 fand an der HBK Braunscheig das Symposium „Was ist eigentlich eine Graphic Novel? Zur Kultur des Erzählens mit Bildern“ statt. Konzipiert wurde es von Ute Helmbold und Dieter Jüdt. Jetzt liegt der gleichnamige Reader in gedruckter Form vor, mit den Beiträgen der meisten Referent/innen.

Zu bestellen unter: info@hbk-bs.de. Das Prachtexemplar kostet 14,- Euro. Besteller erhalten mit dem Buch eine Rechnung.
Anfragen nach Rezensionsexemplare für die Medien können an die Pressestelle (presse@hbk-bs.de) geschickt werden.

Cover
Cover
Klappentext
Klappentext


Auch mein Text »This Is Not A Love Song. Bewegungen in Zeit und Raum in der narrativen Bildfolge« findet sich in Buch. Ich habe eine längere Bildererzählung genauer betrachtet, »Jorinde, der Wolf und das böse Rotkäppchen«. Sie ist das Ergebnis eines Moduls, das Ute und ich im Wintersemester 2012/13 gegeben haben und spielt mit Versatzstücken aus bekannten Märchen ebenso wie mit deren unerwarteter Verknüpfung. Als ein Projekt, bei dem alle Beteiligten gleichberechtigt an der Geschichte, den Charakteren, der Abfolge der Bilder sowie sogar an einzelnen Bildern der Folge gearbeitet haben, trägt es vor allem die Handschrift dieser geteilten Autorschaft.

Blick auf meinen Text :)
Blick auf meinen Text 🙂

Der Reader ist eine ungewöhnlich gestaltete und inhaltliche anspruchsvolle Zusammenstellung zu einer der großen Fragen der letzten Jahre: „Was ist eigentlich eine Graphic Novel?“

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Eine Rezension folgt im nächsten Monat hier und in den News der IO.

 

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From 2nd to 4th of July 20014 the symposium „What, actually, is a graphic novel? Telling stories with images“ took place at HBK Braunschweig. The event was organized by Ute Helmbold and Dieter Jüdt. Now the reader finally is published, it includes contributions from most of the speakers.

The book can be ordered from info@hbk-bs.de, it costs 14,- euro. Every buyer recieves an invoice with his or her copy.

I´m proud and glad that my text »This Is Not A Love Song. Movements in time and space in narrarive image sequence« is published now. I examined a longer pictorial narrative, »Jorinde, the wolf and evil Little Red Riding Hood«. It´s the result of a workshop Ute and I led in winter 2012/13. The story plays with set pieces from different fairytales as well as with unforseeable connections. We worked all together, about fifteen students and two teachers, developing the story, the characters, the image sequence and even single images. So this product is a manifestation of different styles and approaches, going together in one narrative.

The reader is exeptionally designed—each chapter looks a little different—and asks with demanding content one of the big questions of the last years. »What, actually, is a grapic novel?«

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Traumberuf IllustratorIn? Der Start in die Freiberuflichkeit

"Traumberuf IllustratorIn?" Veranstaltungsaushang
„Traumberuf IllustratorIn?“ Veranstaltungsaushang
Dank an Ute Helmbold für die Einladung und das Plakat 🙂

I will give a lecture about how to become a professional illustrator/freelancer on the 3rd of november at the University of Art Braunschweig. Looking forward to meeting ‚my‘ students and colleagues again.

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Leipziger Sommerakamdemie. Zeichnen 2

Vom 16.-24. Juli habe ich für die Leipziger Sommerakademie einen Kurs mit dem Titel „Zeichnen ist festgehaltene Gegenwart“ gegeben. Zeichnerisch haben wir das 10-jährige Jubiläum der Akademie dokumentiert und kommentiert (zum Kursinhalt ->).
Bei 30 bis 40 Grad und gutem Wetter war die Stimmung wunderbar. Ich bedanke mich bei Jan Apitz für die Einladung und bei meinen tollen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern!

Arbeitsatmosphäre im Kursraum -- anschließend gehen wir auf Expedition in die anderen Kurse.
Arbeitsatmosphäre im Kursraum — anschließend gehen wir auf Expedition in die anderen Kurse.
Der boesner-Workshopraum, Schalt- und Kaffeezentrale des Expeditionsteams.
Der boesner-Workshopraum, Schalt- und Kaffeezentrale des Expeditionsteams.
Blick auf eine Freifläche im Spinnerei-Gelände. (Wer entdeckt die Zeichnerin?)
Blick auf eine Freifläche im Spinnerei-Gelände. (Wer entdeckt die Zeichnerin?)

Und noch ein paar zeichnerische Eindrücke aus den Kursen:

Zeichnung 1
Zeichnung 1
Zeichnung 1
Zeichnung 1
Zeichnung 1
Zeichnung 1
Malerei 3
Malerei 3
Malerei 1
Malerei 1
Kinderkurs Illustration
Kinderkurs Illustration
Kinderkurs Illustration
Kinderkurs Illustration

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From 16th to 24th of July I taught the course „Drawing 2. Drawing is recorded Presence“ at Leipziger Sommerakademie. We accompanied the 10th anniversary of the Academy, drawing situations, places and people, documenting and commenting the courses (for a closer look at the program -> [in german]).
At temperatures of 30 to 40 degree celsius and sunny weather the atmosphere was wonderful.
I would like to thank Jan Apitz (head of Sommerakademie) and my adorable participants!
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b_talk #3 // Creative Capital(ism) – Cultural Sustainability in City Development

Am 8. Juli haben sich in der „Baustelle“ des Schauspiels Leipzig in der Bosestr. vier Männer und eine Frau vorgestellt, die sich Gedanken um nachhaltige Stadtentwicklung machen. Und das auf sehr unterschiedliche Art, mit verschiedenen Schwerpunkten.
Dr. Ulrich Brieler (Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig), Karsten Gerkens (Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung), Dr. Martin Steffens (48 Stunden Neukölln) und Diana Wesser (Künstlerin / Leipziger Stadtteilexpeditionen) stellten ihre Ansätze vor und diskutierten darüber, wie die unterschiedlichen Protagonisten, die sich mit ‚Stadt‘ auseinandersetzen, zusammenkommen könnten. Moderiert wurde die Runde von Prof. Dr. Patrick Primavesi (Universität Leipzig / Tanzarchiv Leipzig).

zeichnerische Dokumentation der Diskussionsrunde
zeichnerische Dokumentation der Diskussionsrunde [drawing the documentation of the discussion]
On the 8th of July five experts came together to discuss cultural sustainability in city developement. The four men and one woman took different positions, everyone of them has a very specialized access to this topic. Dr. Ulrich Brieler (Department of Knowledge Politics of the City of Leipzig), Karsten Gerkens (Department of Urban Renewal and Housing Promotion), Dr. Martin Steffens (48 hours Neukölln) and Diana Wesser (artist/ Leipzig Neighbourhood Expeditions) talked about their approaches and tried to figure out how the diffrent protagonists may convene. Prof. Dr. Patrick Primavesi (University of Leipzig / Tanzarchiv Leipzig) moderated the debate.

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… and now something completely different: In the Open

Some quick drawings I did. One I drafted a while ago in my mother’s garden and the others came into existence just a few days ago in my mother-in-law’s garden as well as in god’s garden: at a cementery.

childhood garden
childhood garden
looking in the sky, seeing the overgrown house and some trees
looking in the sky, seeing the overgrown house and some trees
the cementery
the crematory

In case you wonder why this blog has shifted to English (unexpectedly)—that’s because I finnished a further English education recently and I still have to improve my writing skills.
(Längere Texte werden aber weiterhin auf deutsch eingestellt.)

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Tatort Nachlese vom 19.04.2015

Der Kölner Tatort „Dicker als Wasser“ bot eine gute Geschichte und Abblenden in den richtigen Momenten. Das Hauptaugenmerk lag auf den grummligen Charakteren der Kommissare sowie dem grandios sublim spielenden Armin Rhode. ‚Psycho‘ war ausreichend vorhanden, um einen spannenden und unterhaltsamen Fernsehabend zu verleben.
Warum Rhode allerdings (ähnlich wie Uwe Bohm) zweimal so kurz hintereinander ran musste, um den Bösen am Tatort zu geben, bleibt mir ein Rätsel.

Tatort
Tatort
Tatort Charaktere
Tatort Charaktere

Der Leipzig-Tatort am folgenden Wochenende (26.4.) „Niedere Instinkte“ war – und das hat erstaunt – so gut, dass auch Thomalla nichts dagegen tun konnte, der die peinlicheren Auftritte zugefallen sind. Die Regie hat sich manchmal was getraut, ebenso wie die Kamera, und das offene Teil des Endes hat den Schauer noch etwas länger anhalten lassen …

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Die Spiele der Farbe. Die Rollen der Farbe in Hans Bellmers fotografischer Serie »Die Spiele der Puppe«

Aufsatz von 2013.
Hans Bellmer fotografierte in den Jahren 1933/34 und 1935–1937 einen von ihm konstruierten, in Teilen vorliegenden Puppenkörper; die nahezu lebensgroße Nachbildung einer jungen Frau. Die erste Serie von achtzehn Fotografien wurde 1934 in Auszügen von zehn Bildern mit dem von Bellmer verfassten Begleittext »Erinnerungen zum Thema Puppe« im Eigenverlag publiziert. Diese Fotografien blieben schwarzweiß.
Die zweite Serie, für die Hans Bellmer einen zweiten, auf dem Prinzip des Kugelgelenks basierenden Puppenkörper konstruierte und fotografierte, umfasst über 100 Aufnahmen, von denen etliche handkoloriert veröffentlicht wurden. 15 Fotografien dieser Serie erschienen erstmals 1949 unter dem Titel Les Jeux de la Poupée in Buchform, begleitet von 14 kurzen Prosagedichten Paul Eluards.
Auf der Suche nach Verlebendigung durch Verfahren der Kolorierung unterzog ich diesen fotografischen Serien aus dem Buch La Poupée zum ersten Mal einer genaueren Betrachtung. Die Fotografien faszinierten mich, ich konnte meinen Blick nicht von ihnen lösen. Permanent überlagern sich die Bedeutungszuschreibungen, die sich aus den Bildern ableiten lassen. Verstärkt wird dieses Gefühl bei den eingefärbten Fotografien des zweiten Abschnittes »Les Jeux de la Poupée«.
Was ist es, das die Farbe den Fotografien dazugibt, und wie wirkt sie sich auf die Lesarten der Bilder aus?

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Ganzer Aufsatz als PDF (23 Seiten, 200 KB)

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„Mit dem Stift die Welt erfassen“. Vortrag am 13.03. auf der Leipziger Buchmesse

Skizze und Zeichnung als Notat und Visualisierung „, war der Titel meines Vortrage für die Illustratoren Organisation auf der Leipziger Buchmesse 2015.
Zeichnungen erfahren seit einiger Zeit vermehrt mediale Aufmerksamkeit und erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie ermöglichen es, Sachverhalte und Situationen zu erfassen und zu vermitteln. Ich wollte das Augenmerk auf die Zeichnung vor Ort richten, das erlebende Zeichnen. Dazu habe ich den Weg von Zeichnungen nachgezeichnet, ausgehend vom Sammeln von Erfahrungen (Skizzenbuch) über das Teilen in Communities (Urban Sketchers) bis zu Anwendungsbereichen (Eventzeichnung, Graphic Recording) und der Weiterverwendung (Publikation als Reportagezeichnung, Illustration von Publikationen).
Vortrag Juliane Wenzl auf der Leipziger Buchmesse 2015, Leseinsel Buchkunst und Grafik
Vortrag Juliane Wenzl auf der Leipziger Buchmesse 2015, Leseinsel Buchkunst und Grafik

(Dank an den Kollegen Detlef Surrey, der bei meinem Vortrag mit seinem Mobiltelefon fotografiert hat.)

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Tatort Nachlese vom 22.02. und 08.03.2015

Mit einer nicht zu entschuldigenden Verspätung, umzugs- und buchmessebedingt, hier noch ein Nachtrag mit meinen letzten beiden Tatorten.
Der Tatort vom 22.2. („der letzte Król“) war ziemlich großartig, nicht zuletzt durch „Bierchen“ Armin Rhode, dessen eigenwillige Sicht auf das Leben sowie das Gute und das Böse zum Grübeln anregt. War zu spannend, um viel zu zeichnen …

Der gute und der schlechte Bruder? Der kleine und der große Bruder?
Der gute und der schlechte Bruder? Der kleine und der große Bruder?
... mit ihm fing alles an.
… mit ihm fing alles an.


Der Wiener Tatort war wie immer: spannend, anständig erzählt und mit den beiden eigenwillig-grantelnden Charakteren ausgestattet, die ich so schätze. Diesmal war die Geschichte etwas hin und her, über die Grenze und zurück, und so blieb auch hier, aus Gründen des „Ich muss aufpassen, sonst verlier´ ich den Faden“, Vieles ungezeichnet.

Gute Ökos sind nicht immer gut.
Gute Ökos sind nicht immer gut.
Die Strippenzieherin im Hintergrund.
Die Strippenzieherin im Hintergrund.
Ich bin Bibi Fellner-Fan.
Ich bin Bibi Fellner-Fan.
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