Die Verisse, die es allenthalben zu lesen gab, hat dieser Tatort so nicht verdient. Auch wenn er keinesweg ein Höhepunkt der Reihe ist, wird doch im Großen und Ganzen solide erzählt, ermittelt und geschauspielert. +/-
„Freunde bis in den Tod“
vom Sonntag, den 06.10.2013
Man muss wohl doch Georgette Dee heißen, damit der Spruch „mehr ist mehr“ glaubwürdig Bestand hat.
Bei diesem Tatort ist definitiv zuviel gewollt worden: Shooterspiele, sexuelle Belästigung, heimliche Handyfilme, Hochbegabung, Spielsucht, häusliche Gewalt, Amokläufe, ungeliebte Stiefeltern, Kleinkriminelle, Jungsfreundschaften – die Themen hätten ausreichend Stoff für einige Filme geboten. So bleiben die angrissenen Inhalte und Fragstellungen zu gewaltig und ausschnitthaft, als dass ein konsistentes Bild entstehen könnte. Schade eigentlich um das streckenweise ansehnliche Spiel vor allem der jungen Darsteller. Eine thematische (und personelle) Beschränkung, die einen fokussierteren Blick auf die seelischen Tiefen einiger der Akteure Rollen zugelassen hätte, wäre empfehlenswert gewesen.
Manchmal ist eben weniger doch mehr.